Die Weltläden haben das Thema des fairen Handels in die gesellschaftliche Debatte eingebracht. Mittlerweile sind fair gehandelte Produkte nicht nur hier, sondern in Supermärkten, Blumenläden und anderen Geschäften erhältlich. Und auch auf der Kundenseite hat sich vieles verändert: faire Kitas, Schulen und Universitäten achten bei der Beschaffung auf faire Produktionsbedingungen und Nachhaltigkeit. Nicht zuletzt die nachhaltigen Entwicklungziele der Agenda 2030 haben dazu geführt, dass nicht nur individuelle Konsumentscheidungen, sondern auch die Beschaffung bei Institutionen und Kommunen.
Essen ist seit 2013 Fairtrade-Town und viele Essener Institutionen haben sich der Stadt angeschlossen und achten auf auf faire Produkte im Einkauf.
Und Essen fügt sich damit ein in die Faire Metropole Ruhr. Mit der Unterzeichnung der
der verpflichten sich die Kommunen zu einer Reihe von Mindestzielen und Handlungen:
Erhöhung der Anzahl kommunaler Einkäufe, in denen mindestens die Einhaltung von Kernarbeitsnormen der internationalen Arbeitsorganisation (kurz: ILO) nachgewiesen werden muss
Erhöhung der Anzahl kommunaler Einkäufe, die darüber hinaus den Kriterien des Fairen Handels entsprechen
Aktive Unterstützung der Fairtrade-Towns-Kampagne, Informationsarbeit zum Thema Fairer Handel und Erhöhung des Anteils fair gehandelter Produkte bei kommunalen Veranstaltungen
Unterstützung von Projekten von Unternehmen, die den Fairen Handel fördern, im Rahmen der Wirtschaftsförderung
Erhöhung der Anzahl der Fairtrade-Schools, FaireKITAs, Faitrade-Universities und Fairen Jugendhäuser in der Metropole Ruhr
New Saldle in Nepal ist aus Reha-Werkstätten für an Lepra Erkrankte Bettler*innen entstanden. New Saldle vermarktet neben Textilien aus selbst gewebten Stoffen, Papierprodukten und Glasperlenschmuck mittlerweile auch Klangschalen und Wollfilzprodukte enger Kooperationspartner.
Die Werkstatt, aus der unsere Wollfilz-Sitzmatten stammen ist ein privatwirtschaftliches Unternehmen, dessen Eigentümer seinen Arbeitnehmer*innen faire Arbeitsbedingungen und Bezahlung bietet und New Saldle durch seine Zusammenarbeit stärken will.
Kaffee ist eine klassische Kolonialware, aber auch ein Klassiker der fairen Handels, ein Symbol dafür, dass Handel auch anders funktionieren kann. Drei neue Kaffeesorten hat der Weltladen Alte Kirche jetzt im Angebot:
Bio Café Orgánico Caffè Crema
Aus Honduras, Mexiko und Peru kommen der Kaffee für diese weiche und milde Mischung für Vollautomaten oder Siebträger. Unter anderem von der Frauenkooperative
APROLMA aus Honduras.
„Productoras Libres“, „Freie Produzentinnen“, nennen sich die Kaffeebäurinnen stolz. Neben dem Kaffeeanbau rösten sie den Kaffe auch selbst. Das Resultat überzeugt.
Bio Café Orgánico Espresso
Das gleiche gilt für den kräftigeren Espresso. Neben Honduras, Mexiko und Peru kommt der Kafee für diese Mischung von der Kooperative
ACPCU aus Uganda.
Auch hier produzieren viele Frauen Kaffee in eigenen Kaffeegärten. Es handelt sich dabei um Canephora (Robusta), eine kräftige und würzige Kaffeesorte, die in keinem Espresso fehlen darf.
Bio Espresso Ankole aus Uganda
Unter anderem auch von ACPCU kommt auch unser dritter neuer Kaffee. Die dunkle Mischung Bio Espresso Ankole wird aus sonnengetrockneten Kaffeebohnen hergestellt, die Röstung erfolgt klimaneutral.
Weitere Informationen zu allen drei Kaffees gibt es unter www.gepa.de. Von dort stammen auch alle hier verwendeten Informationen.
Viele der Waren, die schon früh im fairen Handel angeboten wurden, waren klassische Kolonialwaren. Mittlerweile hat sich die Produktpalette stark verbreitert. Trotzdem spielen die Kolonialwaren auch heute noch eine wichtige Rolle in Weltläden, z. B. Kaffee, Kakao oder – Tee.
Erst durch die Kolonialisierung Afrikas, Asiens oder Amerikas gelangten diese Produkte nach Europa. Tee wird seit Beginn des 17. Jh.s importiert, zunächst durch die Holländische Ostindien-Kompanie, die wenige Jahrzehnte später von der Britischen Ostindien-Kompanie abgelöst wurde. Die Einfluss der Kolonialmächte Holland und Großbritannien und ihre Rivalität bereiteten dem Tee den Weg nach Deutschland: Hannover gehörte im 18. Jh. zu Großbritannien. Dort eröffnete 1743 das erste Teegeschäft auf deutschem Boden. 1780 verhängte Großbritannien ein Handelssperre über die Niederlande. Viele niederländische Teehändler ließen daraufhin ihre Frachtschiffe unter ostfriesischer Flagge segeln – die Geburtsstunde der ostfriesischen Teekultur. Bis heute sind die Ostries*innen mit einem Konsum von rund 300 l Tee Weltmeister im Teetrinken. Die „Teetied“ oder Ostfriesische Teezeremonie ist seit 2016 immaterielles Kulturerbe. Der dazugehörige Tee ist eine kräftige, dunkle Tee-Mischung – die es natürlich auch aus fairem Handel gibt:
Ostfriesische Mischung
Die Ostfriesische Mischung von GEPA – The Fair Trade Company wird aus ökologisch und fair produzierten indischen und vietnamesischen Schwarztees hergestellt.
TPI, Indien
Die indischen Schwarztees stammen von dem Privatunternehmen Tea Promotors India (TPI). TPI ist sozial und ökologisch stark engagiert. Mitbestimmung und Respekt vor den Rechten der Arbeiter*innen, Frauenförderung und Bildungsangebote für die Beschäftigten sind Teil der Unternehmensphilosophie.
Van Chan Organic Farmers
Während es sich bei TPI um ein Privatunternehmen handelt, werden die vietnamesischen Schwarztees von einer kleinbäuerlichen Kooperative hergestellt, wie sie im fairen Handel häufg sind. Tee ist nur eines der Produkte der kleinbäuerlichen Produzent*innen. Die Tee wird von wilden Teebäumen gewonnen.
Den Kleinbauern wird durch den Fairen Handel mit Bio-Tee und Bio-Gewürzen eine Alternative zum Anbau von Schlafmohn geboten.
Seit Beginn der Covid-19-Pandemie ist ein neues, mehr oder minder modisches Accessoire vor aller Munde: Die Mund-Nase-Bedeckung oder – etwas poetischer – der „Schnutenpulli“. Keine Begegnung mit anderen, kein Einkaufsbummel, keine Bahnfahrt geht ohne ihn.
Die Mund-Nase-Bedeckungen von nobunto sind aus schönen Stoffen gefertigt, solide genäht und es gibt sie auch als Mund-Nase-bedeckungen für Kinder – und natürlich aus fairem Handel.
Nobunto
Die Shweshwe Mund-Nase-Bedeckungen werden von nobunto produziert, einer Fair Trade Manufaktur im südafrikanischen Napier. Das Wort nobunto kommt aus der Sprache der Sotho und heißt so viel wie „für die Menschen“. Der Name steht, genauso wie das Logo mit den vier ineinander greifenden Händen, für Gemeinschaft, Zusammenhalt, Freundschaft, Vielfalt, Teamwork und Fairen Handel.
In einer Gegend, in der die Arbeitslosenquote überdurchschnittlich hoch ist, kann nobunto in Südafrika für seine Mitarbeiter ein faires Einkommen bereitstellen. Überwiegend Frauen fertigen mit viel Liebe zum Detail einzigartige Produkte, die den Zauber Afrikas wiederspiegeln. Viele Mitarbeiter haben darin über zehn Jahre Erfahrung. Das Ziel von nobunto in Südafrika ist es, in der Region die Armut zu lindern und ein Unternehmen zu entwickeln, das wirtschaftlich erfolgreich ist und sozial, ethisch und nachhaltig handelt.
nobunto in Südafrika arbeitet und handelt bei allen täglichen Aktivitäten nach den Prinzipien des Fairen Handels, welche unter anderem auf Dialog, Transparenz, Respekt und Nachhaltigkeit beruhen.
2012 ist nobunto von der EFTA FAIR TRADE (European FAIR TRADE Association) überprüft worden – deutsches Mitglied von EFTA FAIR TRADE ist die GEPA – und wird regelmäßig mit dem Fair for Live Label zertifiziert. Das Fair for Live Label wird von Label online als besonders empfehlenswert eingestuft.
Heidesand ist ein Plätzchen-Klassiker. In der Fair-Handels-Version von GEPA – The Fair Trade Company kommen zum guten Geschmack noch die Vorteile des fairen Handels dazu.
Zum Beispiel das Palmfett von Serendipalm aus Ghana:
Palmfett hat einen zweifelhaften Ruf. Auf großen Plantagen angebaut, ist seine Ökobilanz verheerend. Und die sozialen Bedingungen der Arbeiter*innen zumeist auch. Kritische Verbraucher*innen meiden daher Palmfett.
Anders
bei Serendipalm. Serendipalm zeigt, dass Palmöl fair und ökologisch
hergestellt werden kann. Die dazu benötigten Bio-Ölfrüchte werden
von Kleinbauern geerntet, die sich in Gruppen zusammengeschlossen
haben. Die Bäuerinnen und Bauern erhalten für ihre Bio-Ölfrüchte
von Serendipalm einen höheren Preis. In der Ölmühle von Asuom
werden sie dann zu Bio-Palmöl verarbeitet. Die dort arbeitenden
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten im Vergleich zur Region
circa 15 Prozent höhere Löhne, sind kranken- und sozialversichert.
Geregelte Arbeitszeiten, Bonuszahlungen und eine regelmäßige und
verlässliche Auszahlung des Lohns sind ebenfalls keine
Selbstverständlichkeit in Ghana.
Bitte beachten Sie: mehr als ein*e Kund*in darf aus Gründen des Infektionsschutzes den Laden nicht betreten. Warten Sie ggf. bitte vor der Tür und halten Sie dabei 1,50 m Sicherheitsabstand ein.
Beim Betreten des Ladens ist eine Mund-Nasen-Abdeckung zu tragen. Wir empfehlen dies auch schon beim Warten vor der Tür, wenn sich dort mehrere Personen begegnen!